Sigrid Jonak
beschäftigt sich mit der faszinierenden Schönheit unserer Alpen und zeigt jeweils die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel.
Die Vernissage findet unter den zum Zeitpunkt der Veranstaltung gültigen Covid-Maßnahmen statt.
Die Ausstellung ist bis 4. Juli 2021 zu besichtigen.
Öffnungszeiten: jeweils an den drei Wochenenden Samstag und Sonntag von 16:00-19:00 Uhr, sowie gegen Voranmeldung unter 0664 441 8770
Gedanken:
Seit meiner Kindheit haben mich Bergformationen immer schon beeindruckt.
Als Kind durfte ich mir im Atlas meines Großvaters, vorsichtig mit Handschuhen!,
die einzelnen Seiten ansehen. Das war mein erster Eindruck von der Vielseitigkeit unserer Welt. Ozeane, Kontinente und viele geologischen Formen der einzelnen Gebirgszüge prägten sich in mir ein. Als ich Jahrzehnte später, um ein Beispiel zu nennen, mit dem Flugzeug über die Sierra Nevada flog, erkannte ich sofort das Erscheinungsbild dieser Berge.
Massiv stehen die Berge da. Sie trotzen den Einflüssen der Umwelt. Strahlen eine Stärke und zeitweise eine unglaubliche Ruhe aus. Egal ob die Sonne scheint, es stürmt oder schneit, sie stehen einfach da. Im Betrachten und Durchwandern der Bergwelt überträgt sich etwas von ihnen auf uns. Das Gefühl ganz oben zu stehen, auch einen Augenblick über allem zu stehen, einen weiten, klaren Blick zu haben, lässt uns Freiheit empfinden.
Kriterien für einen Berg sind seine Höhe und seine Prominenz. Sie ordnen den Berg in sein Umfeld ein. Je prominenter ein Berg ist, desto mehr hebt er sich von der ihn umgebenden Landschaft ab.
Die Form ist zunächst eine geometrische Beschreibung, verleiht dem Berg aber auch eine ganz eigene Charakteristik. Sie fließt häufig in die Namensgebung eine Berges mit ein.
Aus der Ferne betrachtet können Berge vollkommen unterschiedliche Eindrücke vermitteln. Alleinstehende Berge wirken beeindruckender und klarer. Zusätzlich spielt auch die Betrachtungsseite eine Rolle. Die meisten Berge haben eine charakteristische Seite, von der aus sie besonders häufig abgebildet und bestiegen werden.
Das Gestein bildet das Herzstück jedes Berges. Es beschreibt die Vereinigung von Mineralien in der Erdkruste. So kann man die Gesteinsarten, welche den Bergen ihre speziellen Formen und Oberflächen verleihen, klassifizieren. Gebirgszüge werden oft durch typische Gesteinsarten geprägt, wie etwa bei den Dolomiten, deren Name sich aus dem Mineral Dolomit ableitet. Die Vielfalt der Mineralien im Alpenraum hat ihre Ursache in den unterschiedlichen tektonischen Platten, durch deren Bewegung sich über Millionen von Jahren die Alpen herausgebildet haben.
Berge haben aber auch eine kulturelle Bedeutung. Geschichten und Legenden ranken sich oft um sie und tragen so zu ihrem einzigartigen Charakter bei. Dazu gehören spektakuläre Besteigungen, wie das Ersteigen der Eiger-Nordwand oder die Legende vom sagenhaften Zwergenkönig Laurin im Rosengarten der Dolomiten.
So unterschiedlich die Bergformationen sind, so unterschiedlich habe ich meine Bilder auch gestaltet.
Sie sind , bewusst und gewollt, in verschiedenen Techniken der Acrylmalerei ausgearbeitet und leben so von der Vielfalt an Stilen und Ausdrucksformen. Durch die unterschiedlichen Malweisen und Farbgebungen beginnen für die BetrachterInnen scheinbar allzu bekannte Berge in einer neuen Weise zu leuchten und zu schwingen.